Liebe Freundinnen und Freunde des Wassers,
zu Beginn des Jahres haben wir uns auf unsere erste gemeinsame Zeit als fusionierter Verein im Hallenbad Horst und Zentralbad eingestellt, doch es kommt alles anders. Nach nur wenigen Monaten holte uns die Realität ein: der erste Lockdown. In meinem ganzen Leben war ich noch nie so faul, wie in diesem Jahr.
Zugegebener weise, die erste Woche war doch recht entspannt. Ab der Zweiten fing ich an, meine Vereinskollegen*innen zu vermissen, als wären die Bäder durch die Corona-Maßnahmen ausgetrocknet. Kein hartes Training für die motivierten Schwimmer*innen und Triathleten für die Vorbereitung anstehender Wettkämpfe, keine laute Musik zum Aquajoggen, keine Wettkämpfe, wo man sich unter Beweis stellen kann, keine Ausflüge sowie Wandertage, um seine Kollegen und Kolleginnen anders kennen zu lernen, kein Nikolaus, der uns mit Stutenkerlen den Bauch füllt.
Um die fehlende Wasserbewegung auszugleichen, kamen mir direkt mehrere Ideen. Ein Startsprung in die heimische Badewanne bei angenehmer Wassertemperatur wäre doch etwas Feines. Im Nachhinein erinnere ich mich jedoch an die Baderegeln, die alle beherrschen sollten: Springe nur vom Beckenrand, wenn es tief genug ist! Besser wäre die Alternative Rhein-Herne-Kanal. Dort lassen sich viele Meter schwimmen, jedoch fehlen dort die Leinen und die Schiffe, die dort fahren, stören bei der Konzentration. Stattdessen habe ich mich der Landbewegung gewidmet und mit dem Sportabzeichen begonnen. Die Bewegungsabläufe sind zwar nicht dieselben, allerdings bereiten der 100-Meter-Lauf, Kugelstoßen, der Weitsprung und Ausdauerlauf gleichermaßen Freude, solange der Körper sich sportlich betätigt, schließlich kann das Element Wasser ebenso von oben kommen.
Die sozialen Kontakte fehlen mir sehr, allerdings gewöhnen wir uns alle nach und nach etwas mehr daran. Als das Zentralbad und Hallenbad Horst nach dem ersten Lockdown wieder öffnen durften, war die Vorfreude groß, denn der Ablauf musste komplett neu konzipiert werden. Ein Hygienekonzept musste her, um einen sicheren Ablauf zu garantieren. Nach kurzer Eingewöhnungsphase hat dies gut funktioniert und wir alle lernen stetig dazu, um das Schwimmen-light aufrecht erhalten zu können. Dies brachte jedoch alles nichts, wenn sogleich ein Lockdown-light darauffolgt. Wir müssen uns daran gewöhnen und noch mehr auf unsere Mitmenschen achten, damit alle gesund und munter bleiben. Vielleicht ist das auch hilfreich dafür, wenn wir wieder den Schwimmbetrieb aufnehmen dürfen. Rücksicht und Hilfsbereitschaft können sich ebenfalls im Hallenbad Horst und im Zentralbad sehen lassen, denn nur gemeinsam schaffen wir alles. Sei es die Organisation, der Aufbau eines Turniers, Hilfe bei Anfängerschwimmkursen oder die Einlasskontrollen. Nur gemeinsam meistern wir jede Situation und ich bin stolz, einen Teil dazu beitragen zu dürfen, indem ich ein Teil des SG Gelsenkirchen e.V. bin.
Bleibt gesund, motiviert und hilfsbereit, damit wir bald alle wieder das Vereinsleben genießen können.
Euer Fachwart Schwimmen
Sonia Schlesinger